Verhaltenssüchte vs. Substanzabhängigkeit – Wo liegt der Unterschied?

Verhaltenssüchte vs. Substanzabhängigkeit

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Was unterscheidet Verhaltenssüchte wie Social-Media- oder Spielsucht von Substanzabhängigkeit? Erfahre die Gemeinsamkeiten und Unterschiede psychologisch erklärt.

Was unterscheidet „klassische“ Süchte von modernen Verhaltenssüchten?

Sucht ist nicht immer sichtbar. Nicht immer geht es um Alkohol, Drogen oder Medikamente. Immer häufiger zeigen sich Süchte in Form von Verhaltensweisen – etwa beim ZockenOnline-ShoppingSocial Media oder Sport. Doch worin liegt der Unterschied zur klassischen Substanzabhängigkeit?

Und: Warum fühlen sich beide Formen oft so ähnlich an?

Was ist eine Substanzabhängigkeit?

Bei einer Substanzabhängigkeit wird ein körperlich wirksamer Stoff konsumiert – z. B. Alkohol, Cannabis, Nikotin oder andere Drogen. Der Körper gewöhnt sich an die Substanz, es entsteht Toleranz (man braucht immer mehr für denselben Effekt) und oft auch körperliche Entzugserscheinungen, wenn die Substanz fehlt.

Typisch ist:

  • Kontrollverlust beim Konsum
  • Verlangen (Craving)
  • Fortgesetzter Gebrauch trotz negativer Folgen

Was ist eine Verhaltenssucht?

Bei Verhaltenssüchten steht eine Handlung im Mittelpunkt – z. B. das ständige Checken von Nachrichten, impulsives Einkaufen oder übermäßiges Gaming. Auch hier gibt es:

  • Kontrollverlust
  • starkes Verlangen
  • negative Auswirkungen auf Alltag, Beziehungen, Schlaf oder Stimmung

Der Unterschied: Es wird keine Substanz konsumiert – aber das Verhalten selbst wirkt wie eine Droge. Es löst im Gehirn ähnliche Belohnungseffekte aus (z. B. durch Dopamin) und kann genauso abhängig machen.

Gemeinsame Merkmale

Egal ob Substanz oder Verhalten – Sucht hat viele Gesichter, aber oft eine ähnliche Funktion: Sie dient dazu, unangenehme Gefühle zu regulieren, Stress zu dämpfen oder Leere zu füllen.

Typische Merkmale beider Suchtformen:

  • Du denkst ständig daran oder planst deinen Alltag darum herum.
  • Du verlierst die Kontrolle über Dauer oder Häufigkeit.
  • Es entstehen negative Folgen (z. B. Streit, Geldprobleme, Erschöpfung).
  • Du versuchst vielleicht, aufzuhören – schaffst es aber nicht dauerhaft.

Warum Verhaltenssüchte oft übersehen werden

Verhaltenssüchte wirken oft harmlos oder „normal“ – schließlich nutzt „jeder“ Social Media oder spielt mal ein Game. Doch wenn sich das Leben zunehmend um das Verhalten dreht und alles andere in den Hintergrund rückt, kann eine Sucht dahinterstecken.

Außerdem fehlen bei Verhaltenssüchten meist körperliche Entzugserscheinungen, was das Problem oft weniger offensichtlich macht.

Fazit: Sucht ist nicht nur eine Frage der Substanz

Ob mit oder ohne Substanz – eine Sucht ist eine ernstzunehmende psychische Belastung. Wenn du merkst, dass du die Kontrolle über ein Verhalten verlierst oder dich selbst darin „verlierst“, ist das ein wichtiges Warnsignal.

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